Nachtlilien
Klapptext:
Für Jerusha liegen Liebe und Tod nahe beineinander: Ein
Fluch zwingt sie dazu, jeden zu verraten, in den sie sich verliebt. Doch als
sie auf den Krieger Kiéran trifft, fällt sie die Entscheidung, den Bann zu
brechen. Und sollte es ihr eigenes Leben kosten...
Inhalt:
Jerusha, eine junge Bildhauerin findet heraus, dass auf
ihrer Familie ein Fluch lastet: jede Frau muss den Mann verraten, den sie am
meisten liebt. So macht sie sich auf die Reise den Fluch zu brechen. Auf ihrem
Weg trifft sie Kiéran, einen ranghohen Soldaten, der verwundet ist. Ihre Wege
trennen sich, als er zum Stützpunkt seiner Armee zurückkehrt. Jerushas
Bestimmung zieht sie weiter durch verschiedene Städte.
Eins ihrer Ziele ist Isdyr in der Nebelwüste, die Heimat der
Cinaya. Diese Wesen sind für das Schicksal verantwortlich, und von einer von
ihnen erfährt sie, wer den Fluch über ihre Familie gebracht hat. Auf ihrer
Reise kreuzen sich erneut die Wege der beiden Protagonisten. Kiéran wurde
mittlerweile aus der Armee entlassen und irrt nun ohne Ziel durch die Welt. Die
beiden verbringen einige Zeit miteinander in Cyr.
Ihre Reise geht weiter, als Jerusha einen Drachen erblickt,
der sie im weiteren Verlauf in das Land bringt, das das Wesen beherbergt,
welches sie verflucht hat. In eben diesem Land beginnen schon bald die
Verhandlungen mit ihm über das weitere Schicksal der KiTenaro.
Meine Meinung:
Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist sehr facettenreich. Durch ihre wundervollen sprachlichen Bilder und Metaphern spielt sich ein wahrhaftiges Kino im Kopf ab.
Siri Lindberg nimmt sich Zeit. Sie nimmt sich die Zeit, Dinge
genau zu beschreiben, detailreich und genau bringt sie zu Papier, was den Leser
interessiert. Die epische Landschaft ist so genau beschrieben, dass man das
Gefühl hat, man befindet sich mitten drin.
Auch die Charaktere sind sehr authentisch dargestellt (dazu
später mehr). Sie könnten genauso wie sie sind in unserer Welt vorkommen. Sie
haben Schwächen und Fehler, lieben und hassen.
Charaktere:
Kiéran ist ein Krieger, der einen Sinn für Gerechtigkeit hat,
aber im Kampf auch gnadenlos handeln kann. Ausnahmsweise ist der Geliebte der
weiblichen Hauptperson kein unnatürlich mysteriöser, unnahbarer Fremder. Das
kommt besonders daher, dass einige der Kapitel auch aus seiner Sicht
geschrieben sind und man dadurch Einsicht in seine Gefühlswelt bekommt. Er kann
sich in Jerusha hineinversetzen, was vielen seiner Geschlechtsgenossen in
anderen Büchern nicht so recht gelingen will. Er versteht ihre Situation und
kommt mit den Konsequenzen daraus klar.
Jerusha ist eine Frau, die weiß, was sie will, jedoch kommen
ihr in einigen Situationen Zweifel an ihren Vorhaben. Sie ist eine mutige und
tapfere Person, die für sich selbst und ihre Lieben kämpft. Ebenso ist sie kein
gutgläubiges Dummchen, das alles, was gesagt wird, ohne Wenn und Aber als richtig
und das einzig Wahre ansieht. Trotzdem passieren ihr Fehler, sie schätzt
Situationen falsch ein und täuscht sich in Menschen.
In meinen Augen sind die beiden Hauptcharaktere sehr
authentische Persönlichkeiten, die, genau wie sie geschrieben worden sind auch
in unserer Welt auftauchen könnten.
Dario, sein Bruder Laric, sowie Santiago und Aláes sind ebenfalls
gut gelungene Charaktere.
Bei Dario und seinem Bruder kann man sich nicht so recht sicher sein, welche Motive sie zu ihren Taten treiben, aber als das Geheimnis aufgedeckt wird, gibt die Autorin einem die Chance, zu entscheiden, ob man billigt, was er getan hat oder eben nicht.
Bei Dario und seinem Bruder kann man sich nicht so recht sicher sein, welche Motive sie zu ihren Taten treiben, aber als das Geheimnis aufgedeckt wird, gibt die Autorin einem die Chance, zu entscheiden, ob man billigt, was er getan hat oder eben nicht.
Santiago ist schlicht und ergreifend ein überaus
sympathischer junger Mann, der einem in den kurzen Passagen, in denen er vorkommt,
richtig ans Herz wächst.
Aláes, der Antagonist dieses Buches, ist eine Person, die ich
von Anfang an verabscheut habe. Er ist eine Person, die wegen Kleinigkeiten
Familien zerstört. Trotzdem finde ich, dass Lindberg einen Charakter erschaffen
hat, der mir im Gedächtnis bleiben wird.
Fazit:
Ein wunderbarer Schreibstil, tolle Hauptpersonen, sowie
wundervolle Nebencharaktere. Die Welt ist schlicht und ergreifend klasse
und alles in allem kann ich sagen: Stimmiges Buch! Trotzdem hat mich das Buch - aus welchem Grund auch immer - nicht vom Hocker gerissen.
Dennoch, eine Leseempfehlung meinerseits. Ich wünsche viel Spaß in der Welt von Siri Lindberg!
Dennoch, eine Leseempfehlung meinerseits. Ich wünsche viel Spaß in der Welt von Siri Lindberg!
Vier Irrlichter von mir!
Grüßchen mit Küsschen, Achim.
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