Mittwoch, 14. August 2013

Nachtlilien



Nachtlilien



Klapptext:



Für Jerusha liegen Liebe und Tod nahe beineinander: Ein Fluch zwingt sie dazu, jeden zu verraten, in den sie sich verliebt. Doch als sie auf den Krieger Kiéran trifft, fällt sie die Entscheidung, den Bann zu brechen. Und sollte es ihr eigenes Leben kosten...

Inhalt:


Jerusha, eine junge Bildhauerin findet heraus, dass auf ihrer Familie ein Fluch lastet: jede Frau muss den Mann verraten, den sie am meisten liebt. So macht sie sich auf die Reise den Fluch zu brechen. Auf ihrem Weg trifft sie Kiéran, einen ranghohen Soldaten, der verwundet ist. Ihre Wege trennen sich, als er zum Stützpunkt seiner Armee zurückkehrt. Jerushas Bestimmung zieht sie weiter durch verschiedene Städte.
Eins ihrer Ziele ist Isdyr in der Nebelwüste, die Heimat der Cinaya. Diese Wesen sind für das Schicksal verantwortlich, und von einer von ihnen erfährt sie, wer den Fluch über ihre Familie gebracht hat. Auf ihrer Reise kreuzen sich erneut die Wege der beiden Protagonisten. Kiéran wurde mittlerweile aus der Armee entlassen und irrt nun ohne Ziel durch die Welt. Die beiden verbringen einige Zeit miteinander in Cyr.
Ihre Reise geht weiter, als Jerusha einen Drachen erblickt, der sie im weiteren Verlauf in das Land bringt, das das Wesen beherbergt, welches sie verflucht hat. In eben diesem Land beginnen schon bald die Verhandlungen mit ihm über das weitere Schicksal der KiTenaro.


Meine Meinung:



Schreibstil:



Der Schreibstil der Autorin ist sehr facettenreich. Durch ihre wundervollen sprachlichen Bilder und Metaphern spielt sich ein wahrhaftiges Kino im Kopf ab.
Siri Lindberg nimmt sich Zeit. Sie nimmt sich die Zeit, Dinge genau zu beschreiben, detailreich und genau bringt sie zu Papier, was den Leser interessiert. Die epische Landschaft ist so genau beschrieben, dass man das Gefühl hat, man befindet sich mitten drin.
Auch die Charaktere sind sehr authentisch dargestellt (dazu später mehr). Sie könnten genauso wie sie sind in unserer Welt vorkommen. Sie haben Schwächen und Fehler, lieben und hassen.

Charaktere:


Kiéran ist ein Krieger, der einen Sinn für Gerechtigkeit hat, aber im Kampf auch gnadenlos handeln kann. Ausnahmsweise ist der Geliebte der weiblichen Hauptperson kein unnatürlich mysteriöser, unnahbarer Fremder. Das kommt besonders daher, dass einige der Kapitel auch aus seiner Sicht geschrieben sind und man dadurch Einsicht in seine Gefühlswelt bekommt. Er kann sich in Jerusha hineinversetzen, was vielen seiner Geschlechtsgenossen in anderen Büchern nicht so recht gelingen will. Er versteht ihre Situation und kommt mit den Konsequenzen daraus klar.

Jerusha ist eine Frau, die weiß, was sie will, jedoch kommen ihr in einigen Situationen Zweifel an ihren Vorhaben. Sie ist eine mutige und tapfere Person, die für sich selbst und ihre Lieben kämpft. Ebenso ist sie kein gutgläubiges Dummchen, das alles, was gesagt wird, ohne Wenn und Aber als richtig und das einzig Wahre ansieht. Trotzdem passieren ihr Fehler, sie schätzt Situationen falsch ein und täuscht sich in Menschen.

In meinen Augen sind die beiden Hauptcharaktere sehr authentische Persönlichkeiten, die, genau wie sie geschrieben worden sind auch in unserer Welt auftauchen könnten.

Dario, sein Bruder Laric, sowie Santiago und Aláes sind ebenfalls gut gelungene Charaktere.
Bei Dario und seinem Bruder kann man sich nicht so recht sicher sein, welche Motive sie zu ihren Taten treiben, aber als das Geheimnis aufgedeckt wird, gibt die Autorin einem die Chance, zu entscheiden, ob man billigt, was er getan hat oder eben nicht.
Santiago ist schlicht und ergreifend ein überaus sympathischer junger Mann, der einem in den kurzen Passagen, in denen er vorkommt, richtig ans Herz wächst.
Aláes, der Antagonist dieses Buches, ist eine Person, die ich von Anfang an verabscheut habe. Er ist eine Person, die wegen Kleinigkeiten Familien zerstört. Trotzdem finde ich, dass Lindberg einen Charakter erschaffen hat, der mir im Gedächtnis bleiben wird.

Fazit:

Ein wunderbarer Schreibstil, tolle Hauptpersonen, sowie wundervolle Nebencharaktere. Die Welt ist schlicht und ergreifend klasse und alles in allem kann ich sagen: Stimmiges Buch! Trotzdem hat mich das Buch - aus welchem Grund auch immer - nicht vom Hocker gerissen.
Dennoch, eine Leseempfehlung meinerseits. Ich wünsche viel Spaß in der Welt von Siri Lindberg!

Vier Irrlichter von mir!

 


Grüßchen mit Küsschen, Achim.

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