Freitag, 8. November 2013




Klapptext




Held gesucht? Sir Michael ist zur Stelle! Zwar ist das Rittertum schon lange aus der Mode, aber der Adelssohn hat sich in den Kopf gesetzt, gute Taten zu vollbringen und edle Abenteuer zu erleben. Ihm zur Seite steht der Gauner Fisk. Vor die Wahl gestellt, dem Ritter zu dienen oder im Gefängnis zu schmoren, hat er sich zähneknirschend für den Posten als Knappe entschieden. Nun lockt das erste Abenteuer die ungleichen Gefährten: Es gilt, eine Lady in Not aus der Gefangenschaft zu befreien. Unglücklicherweise entpuppt sich die Gerettete als angeklagte Mörderin! Michael und Fisk jagen der Entflohenen hinterher, um sie wieder dem Gericht zu übergeben, denn sonst droht ihnen selbst die Verurteilung...


Inhalt



Als Sir Michael die Schuld von Fisk, dem Gauner, Dieb und Hochstapler in Form von klingender Münze abbezahlt, traut dieser seinen Augen kaum. Noch verblüffter ist er allerdings, als Sir Michael ihm erklärt, was er ist: Ein fahrender Ritter – und das, obwohl das Rittertum schon seit mindestens einem Jahrhundert aus der Mode ist...

Um seine Schuld bei Sir Michael abzuarbeiten, soll Fisk ihm nun als Knappe dienen und ihn auf seinen Abenteuern begleiten, die allerdings erst einmal gefunden werden müssen.
Sir Michael schweben holde Damen in Not, Jungfrauen in der Gewalt von Drachen und allerlei anderes vor und wie durch ein Wunder findet das ungleiche Paar nach einiger Suche und Herumfragerei sogar eine ebensolche Dame, die zwar nicht von einem Drachen bedroht wird, aber in einem hohen Turm eingesperrt ist und dort auf ihren Retter wartet. Das ist ja eigentlich fast schon das Gleiche.
 Sir Michael schreitet also zur Tat und gemeinsam gelingt es den beiden, die Holde zu befreien, aber nur, um am nächsten Morgen von den Häschern des Mannes, der die Frau gefangen hielt, aufgegriffen zu werden und um zu erfahren, dass ihre „Jungfrau in Nöten“ gar keine war, sondern eine gefährliche Giftmörderin, die ihren Gatten, den Bruder des Turmbesitzers ums Leben gebracht hat.

Nun liegt ein Schuldbann auf Sir Michael, der nur gebrochen werden kann, wenn er Lady Ceciel (die befreite Frau) zurückbringt, damit sie ihrer gerechten Strafe zugeführt werden kann.

Fisk, den Sir Michael noch immer nicht aus seinen Diensten entlassen hat, muss ihn wohl oder übel begleiten, doch auch mit vereinten Kräften scheint ihnen Lady Ceciel immer um mindestens einen Schritt voraus zu sein...



Meine Meinung





Fangen wir mit dem unangenehmsten Teil an: Das Cover! Es ist schrecklich!
Die Farben passen nicht zueinander, die schattenhaften Silhouetten der Reiter und vor allem die Monde sind schlecht ins Bild gesetzt. Das grüne Blättergeschnörkel an den Rändern ist einfach nur überflüssig, als habe man beim Erstellen des Covers nichts im Sinn gehabt, als einen einigermaßen gelungenen Abschluss an den Rändern (sollte das die Absicht gewesen sein, dann hat das Vorhaben nicht funktioniert). Aber immerhin passt es zur Geschichte, was aber auch das einzige ist, was mir daran gefällt.
Ich habe dieses Buch vor zwei Jahren geschenkt bekommen, es ins Regal gestellt und vergessen, weil mich dieses Cover so abgeschreckt hat – zu Unrecht, wie mir jetzt aufgegangen ist.





Der Schreibstil hat mir von der ersten Seite an gefallen, er war einmal etwas vollkommen anderes. Er ist ganz und gar nicht poetisch oder blumig, sondern eher sachlich. Die Landschaft wird nicht sehr ausführlich beschrieben, aber an den Stellen, an denen sie wichtig wird doch so, dass man sie sich gut vorstellen kann.
Wenn ich den Schreibstil mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es glaube ich, unverblümt.



Die Charaktere haben mir von allem am Besten gefallen.

Sir Michael und Fisk sind zwei Personen, mit vollkommen gegensätzlichen Ansichten darüber, wie die Aufgabe die vor ihnen liegt zu lösen ist.

Sir Michael ist grundehrlich, aber wirklich so dermaßen, dass man ihn manchmal am liebsten kurz zur Seite genommen hätte, um einmal ein ernstes Wort mit ihm zu reden, denn zusammen mit seiner Naivität und Hilfsbereitschaft gegenüber allem und jedem kann er sich und Fisk in wirklich sehr unangenehme Lagen bringen.

Fisk dagegen ist schlau (ich damit möchte nicht sagen, dass Sir Michael dumm ist, er ist nur oft etwas unüberlegt), er wägt ab und handelt dann so, wie es am Besten für ihn ist.
Als gewieft könnte man ihn vielleicht beschreiben. Er weiß, wann es besser ist, nicht die ganze Wahrheit zu sagen, kennt sich mit Kartentricks und Taschendiebstahl aus und entwickelt nur sehr langsam Vertrauen oder gar Freundschaft zu jemandem.

Dadurch dass das Buch immer abwechselnd aus Sir Michaels und Fisks Sicht geschrieben wurde, bekommt der Leser mit fortschreitender Handlung mit, wie sich trotz dem anfänglichen Zögern von Fisk Schritt für Schritt Sympathie und schließlich eine Freundschaft zwischen den beiden entwickelt.

Auch die Handlung ist endlich mal wieder etwas Neues!
Es geht nicht um den Weltuntergang, die Rettung der Menschheit oder etwas ähnlich Bedeutungsschweres, sondern schlicht und einfach darum, den Tritt in ein riesiges Fettnäpfchen – oder wohl eher einen Fettbottich – wieder auszubügeln. Sehr erfrischend, meiner Meinung nach.



Fazit



Ein wirklich nettes, kleines Büchlein, mit interessantem Schreibstil, sympathischen Figuren deren Gründe so zu handeln, wie sie es tun, nachvollziehbar sind und einem furchtbarem Cover.

Zusammen mit dem bisschen Fantasy und den vielen, vielen Stellen, an denen ich wirklich lachen musste, hat sich dieses Buch seine vier Irrlichter wirklich verdient!



Grüße,

Lucie

Mittwoch, 14. August 2013

Nachtlilien



Nachtlilien



Klapptext:



Für Jerusha liegen Liebe und Tod nahe beineinander: Ein Fluch zwingt sie dazu, jeden zu verraten, in den sie sich verliebt. Doch als sie auf den Krieger Kiéran trifft, fällt sie die Entscheidung, den Bann zu brechen. Und sollte es ihr eigenes Leben kosten...

Inhalt:


Jerusha, eine junge Bildhauerin findet heraus, dass auf ihrer Familie ein Fluch lastet: jede Frau muss den Mann verraten, den sie am meisten liebt. So macht sie sich auf die Reise den Fluch zu brechen. Auf ihrem Weg trifft sie Kiéran, einen ranghohen Soldaten, der verwundet ist. Ihre Wege trennen sich, als er zum Stützpunkt seiner Armee zurückkehrt. Jerushas Bestimmung zieht sie weiter durch verschiedene Städte.
Eins ihrer Ziele ist Isdyr in der Nebelwüste, die Heimat der Cinaya. Diese Wesen sind für das Schicksal verantwortlich, und von einer von ihnen erfährt sie, wer den Fluch über ihre Familie gebracht hat. Auf ihrer Reise kreuzen sich erneut die Wege der beiden Protagonisten. Kiéran wurde mittlerweile aus der Armee entlassen und irrt nun ohne Ziel durch die Welt. Die beiden verbringen einige Zeit miteinander in Cyr.
Ihre Reise geht weiter, als Jerusha einen Drachen erblickt, der sie im weiteren Verlauf in das Land bringt, das das Wesen beherbergt, welches sie verflucht hat. In eben diesem Land beginnen schon bald die Verhandlungen mit ihm über das weitere Schicksal der KiTenaro.


Meine Meinung:



Schreibstil:



Der Schreibstil der Autorin ist sehr facettenreich. Durch ihre wundervollen sprachlichen Bilder und Metaphern spielt sich ein wahrhaftiges Kino im Kopf ab.
Siri Lindberg nimmt sich Zeit. Sie nimmt sich die Zeit, Dinge genau zu beschreiben, detailreich und genau bringt sie zu Papier, was den Leser interessiert. Die epische Landschaft ist so genau beschrieben, dass man das Gefühl hat, man befindet sich mitten drin.
Auch die Charaktere sind sehr authentisch dargestellt (dazu später mehr). Sie könnten genauso wie sie sind in unserer Welt vorkommen. Sie haben Schwächen und Fehler, lieben und hassen.

Charaktere:


Kiéran ist ein Krieger, der einen Sinn für Gerechtigkeit hat, aber im Kampf auch gnadenlos handeln kann. Ausnahmsweise ist der Geliebte der weiblichen Hauptperson kein unnatürlich mysteriöser, unnahbarer Fremder. Das kommt besonders daher, dass einige der Kapitel auch aus seiner Sicht geschrieben sind und man dadurch Einsicht in seine Gefühlswelt bekommt. Er kann sich in Jerusha hineinversetzen, was vielen seiner Geschlechtsgenossen in anderen Büchern nicht so recht gelingen will. Er versteht ihre Situation und kommt mit den Konsequenzen daraus klar.

Jerusha ist eine Frau, die weiß, was sie will, jedoch kommen ihr in einigen Situationen Zweifel an ihren Vorhaben. Sie ist eine mutige und tapfere Person, die für sich selbst und ihre Lieben kämpft. Ebenso ist sie kein gutgläubiges Dummchen, das alles, was gesagt wird, ohne Wenn und Aber als richtig und das einzig Wahre ansieht. Trotzdem passieren ihr Fehler, sie schätzt Situationen falsch ein und täuscht sich in Menschen.

In meinen Augen sind die beiden Hauptcharaktere sehr authentische Persönlichkeiten, die, genau wie sie geschrieben worden sind auch in unserer Welt auftauchen könnten.

Dario, sein Bruder Laric, sowie Santiago und Aláes sind ebenfalls gut gelungene Charaktere.
Bei Dario und seinem Bruder kann man sich nicht so recht sicher sein, welche Motive sie zu ihren Taten treiben, aber als das Geheimnis aufgedeckt wird, gibt die Autorin einem die Chance, zu entscheiden, ob man billigt, was er getan hat oder eben nicht.
Santiago ist schlicht und ergreifend ein überaus sympathischer junger Mann, der einem in den kurzen Passagen, in denen er vorkommt, richtig ans Herz wächst.
Aláes, der Antagonist dieses Buches, ist eine Person, die ich von Anfang an verabscheut habe. Er ist eine Person, die wegen Kleinigkeiten Familien zerstört. Trotzdem finde ich, dass Lindberg einen Charakter erschaffen hat, der mir im Gedächtnis bleiben wird.

Fazit:

Ein wunderbarer Schreibstil, tolle Hauptpersonen, sowie wundervolle Nebencharaktere. Die Welt ist schlicht und ergreifend klasse und alles in allem kann ich sagen: Stimmiges Buch! Trotzdem hat mich das Buch - aus welchem Grund auch immer - nicht vom Hocker gerissen.
Dennoch, eine Leseempfehlung meinerseits. Ich wünsche viel Spaß in der Welt von Siri Lindberg!

Vier Irrlichter von mir!

 


Grüßchen mit Küsschen, Achim.

Sonntag, 11. August 2013

Thondras Kinder

Thondras Kinder



Inhalt:

Seit fünftausend Jahren schon wählt der Kriegsgott Thondra sich sieben Kinder, die dazu bestimmt sind, gemeinsam gegen das Böse zu kämpfen – immer wieder und wieder und wieder … 
Die beiden verfeindeten Schulen in Camasann und Ursann gehen jährlich auf die Suche nach den wiedergeborenen Sieben und kehren mit unzähligen, begabten Kindern zurück. Denn erst mit dem Erreichen des siebzehnten Lebensjahres stellt sich heraus, ob der Schüler von Thondra auserwählt ist.
Der Steppenjungen Ariac und das Bauernmädchen Rijana werden für Camasann – das Lager der „Guten“ angeworben. Auf der langen Reise entsteht eine innige Freundschaft zwischen den beiden, denn der andere erscheint ihnen merkwürdig vertraut. Dann wird der Tross jedoch von den Häschern Ursanns überfallen, Ariac wird verschleppt, während Rijana entkommen kann.
Tausende Meilen voneinander entfernt werden sie nun zu Kriegern ausgebildet, allerdings auf vollkomme andere Art und Weise: Rijana findet Freunde und ein neues Zuhause, wird von allen Mitgliedern der Schule beschützt und behütet, lernt was Ehre, Treue und Gnade bedeuten. Ariac erfährt dagegen nur Grausamkeit, man schlägt und misshandelt ihn, er soll seine Identität aufgeben und widerstandslos gehorchen.
Doch was, wenn er einer der Sieben ist, die seit jeher auf der Seite der Guten stehen? Würde er seiner Bestimmung folgen oder die Welt auf Befehl des finsteren Königs Scurr ins Chaos stürzen?
Als Ariacs und Rijanas Wege sich erneut kreuzen, muss der einstmalige Steppenjunge sich entscheiden, an welcher Front er kämpfen wird. 

 

Unsere Meinung

 

Schreibstil:

Bedauerlicherweise beginnen wir hier gleich mit dem Hauptgrund dafür, dass aus der eigentlich sehr guten Idee ein Buch entstanden ist, das eher einem frischen Manuskript ähnelt und stellenweise sogar zum Schreien reizt.
Der Schreibstil ist beinahe schmerzhaft monoton, abgehackt, unausgegoren und ohne für uns ersichtlichen Wiedererkennungswert. In kaum einer Situation gelang es der Autorin, uns emotional anzusprechen oder mit ihren Worten Bilder zu malen. Das liegt teils auch an diesem grässlichen, immer wieder auftretenden Perspektivenwechsel, der den Leser aus einer Person herausreißt und in die andere hineinzerrt.
Dazu kamen diverse Totalausfälle á la: „…und überall lagen Leichen herum.“ Oder „Die beiden wurden wirklich gute Freunde und vertrauten sich schon nach kurzer Zeit.“ (Dieser Satz ist der Inbegriff dessen, was an diesem Buch schiefläuft!)  „Saliah, die neben ihr saß, sah natürlich wunderschön aus in ihrem perfekt sitzenden Kleid.“ „Sie war auf einmal wieder todmüde und legte sich hin.“ „Rijana starrte Falkann zornig an, doch Brogan trat zu ihnen.“
Lästig ist es auch, dass die Autorin eine Neigung dazu hat, Dinge tausendfach zu wiederholen, die selbst der größte Schwachkopf nach der ersten Erwähnung begriffen hätte.  So kamen wir bereits nach kurzer Zeit zu allerlei Erkenntnissen: Der Berater Flanworn  schaut „gierig“ (und zwar ZU JEDER SEKUNDE SEINES LEBENS), er wäscht seine Haare nicht, er begehrt Rijana und er verströmt unschöne Gerüche … Der Berater Flanworn schaut gierig …
Saliah ist schön – nein- wunderschön, überirdisch schön, um genau zu sein. Und von Jahr zu Jahr wird sie schöner. Aber Rijana hat das Glück, noch ein klein wenig schöner zu sein. Auch die anderen Protagonisten in Roberts Buch sind schöner als alles, was man im Leben je gesehen hat. Sie sind „wildschön“, „herbschön“, „zartschön“ und - wie könnte es anders sein: „wunderschön“.
Das sind die Dinge, die die Autorin mit Freuden erwähnt. Wichtige Details, Emotionen, Beschreibung von bedeutenden Situationen, Hintergründe und Tiefe blieben dabei jedoch auf der Strecke.

Handlung:

Zuerst sei erwähnt, dass gewisse Handlungsstränge viel Potential gehabt hätten. Da wäre beispielsweise das wilde Steppenvolk, die grundauf verschiedenen Kriegsschulen, die Herkunft der Figuren (Piratenjunge, Königssohn, Steppenkrieger, Adlige), unzählige Möglichkeiten, die leider nicht genutzt werden.
Als störend empfanden wir in der Geschichte allerdings diese ewige Schwarz-Weiß-Malerei. Den Antagonisten scheint das Böse schon in die Wiege gelegt worden zu sein, sie haben keine erkennbaren Gründe für ihr Tun und ihre Ziele sind dem Dark-Over-Lord-Prinzip entsprungen. Sie müssen unweigerlich hässlich sein, lachen teuflisch, töten aus Vergnügen, lieben Gewalt und treten freizeitlich kleine Hunde. Die Autorin scheint krampfhaft zu versuchen, etwaige Grautöne zu umgehen.
Ein weiteres Problem hatten wir mit der Vorhersehbarkeit dieses Romans. Wer die rätselhaften Sieben werden, ist nun wirklich kein Geheimnis, die zukünftigen Liebespaare springen uns förmlich ins Gesicht und die Bösen geben ihre Pläne preis.
Dazu kamen diese heißgeliebten Logiklücken.
-          Die Kultur und Denkweise der Menschen verändert sich in fünftausend Jahren um kein Stück. Sehr erstaunlich, wenn man bedenkt, dass wir in dieser Zeit von Höhlenmalerei zu Wikipedia kamen.
-          Evolution ist ins Roberts Welt nicht existent
-          Rijana ist trotz ihrer jahrelangen Erfahrung und der göttlichen Begabung NICHT in der Lage sich einen schmierigen, alten Berater vom Leibe zu halten. Und dieser hat in seinem bisherigen Leben gewiss nur Kätzchen und kleine Mädchen geschlagen.
-          Interessant war auch, dass Brogan den würdigen Titel „Zauberer“ trägt, obwohl er im gesamten Buch keine einzige, magische Fähigkeit sehen lässt.
-          Die Guten sterben einfach nicht! Diese Personen könnten mit einer Axt im Kopf aus der Schlacht kriechen, irgendjemand würde sie ganz gewiss wieder zusammenflicken. Das hat auch den unschönen Nebeneffekt, dass man niemals um ihr Leben fürchtet. 

Charakterisierung

Im Groben und Ganzen werden den Figuren ein oder zwei Adjektive zugestanden, die dem Leser genügen müssen.  Für Rijana könnte man vielleicht eine feine Sympathie empfinden, wären da nicht ihre ständigen Hasstiraden gegen ihr Äußeres und die Tatsache, dass Ariac sich permanent beschützend vor sie stellen muss.
Bei dem Piratensohn Rudrinn sind wir uns uneinig: Alisa empfand ihn als kleinen, humorvollen Lichtblick, während Achim seine Person als störend und nervig wahrnahm. Positiv ist hierbei aber, dass er wenigstens Interesse in uns weckte.
Ariac war uns in seiner Art nicht unsympathisch. Allerdings lässt er jegliche Tiefe vermissen und erinnert an eine Schablone, der sich jeder zweite Autor bedient.
Die sonstigen Charaktere sind kaum erwähnenswert, denn ihre Eigenschaften werden dem Leser ohnehin in den ersten zwei Sätzen serviert.
Außerdem spiegeln die Figuren ihre Herkunft exakt wieder. Der Königssohn ist arrogant, von sich selbst eingenommen und spielt den Anführer. Die Bauerntochter ist naiv, weniger anspruchsvoll, warmherzig und glänzt nicht unbedingt mit Intelligenz. Die Adlige ist vornehm, weiß sich zu benehmen und kann Männer für sich gewinnen. Der Steppenjunge ist entschlossen, wild und kämpferisch. Der Pirat ist ungehobelt, selbstsicher und fügt sich kaum in die Gesellschaft ein.  Ist die Person ein Zwerg, wird sie unweigerlich schroff und gutherzig sein, als Elf weise.

Fazit:

Das Buch ist ganz eindeutig Geschmacksache, es strotzt vor Klischees und Schablonen, bietet keinen Anlass, über das Geschehen nachzudenken und kennt keine Grautöne. Leider konnte uns „Thondras Kinder“ nicht begeistern.
Die zwei Irrlichter vergeben wir für die gute Grundidee und das recht ansprechende Cover
 
Alisa und Achim